Ratgeber

Auto-Mythen im Check – Was stimmt wirklich und was nicht?

Lifetime Technologies
0 Kommentare
Asphalt mit Mythen & Fakten beschriftet Asphalt mit Mythen & Fakten beschriftet

Vielleicht kennen Sie das: Beim letzten Gespräch unter Autofreunden fiel mal wieder eine dieser Regeln, die „jeder“ kennt. Ob es ums Tanken, Motoröl oder Starten geht – Mythen rund ums Auto halten sich erstaunlich hartnäckig. Wir werfen einen Blick auf einige beliebte Auto-Mythen und prüfen mit Fakten, was wirklich dahintersteckt.

Warum sich Auto-Mythen so hartnäckig halten

Auto-Mythen entstehen oft aus Erfahrungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Viele dieser Tipps stammen aus früheren Zeiten, als die Autotechnik noch eine andere war. Was damals stimmte, muss heute nicht mehr gelten. Dennoch neigen wir dazu, altbewährten Ratschlägen zu vertrauen – sei es vom Vater, vom Kollegen oder aus dem Internet. Stammtischwissen verbreitet sich schnell, und weil jeder es schon mal gehört hat, wirkt es glaubwürdig. So halten sich Halbwahrheiten im Autofahrer-Alltag, selbst wenn die modernen Fakten längst andere sind.

Ursprung und Einfluss von Halbwahrheiten im Autofahrer-Alltag

Jeder Mythos enthält meist einen Kern Wahrheit. Oft entspringen die Mythen speziellen Situationen: Früher mussten Motoren mit Vergaser tatsächlich anders behandelt werden als heutige Einspritzer, und einfaches Mineralöl musste häufiger gewechselt werden als moderne Longlife-Öle. Solche Halbwahrheiten beeinflussen noch heute Entscheidungen vieler Autofahrer. Manche investieren unnötig Zeit und Geld (etwa bei zu frühen Ölwechseln oder teurem Premium-Kraftstoff), andere riskieren sogar Schäden, weil ein Mythos falsche Sicherheit vermittelt. Wichtig ist: Hinterfragen Sie gängige Tipps und orientieren Sie sich an aktuellen Empfehlungen von Experten. (Übrigens gibt es auch in neuen Bereichen viele Mythen – das Fraunhofer-Institut zerpflückt E-Auto-Mythen regelmäßig in Studien. Auch hier zeigt sich: Fakten schlagen Gerüchte.)

Im Folgenden prüfen wir vier verbreitete Auto-Mythen – und liefern Ihnen Klarheit für den Alltag.

Mythos 1: Premiumkraftstoff macht jeden Motor leistungsstärker

Wann teures Tanken Sinn ergibt – und wann nicht

Der Mythos: Tankt man Super Plus, V-Power, Ultimate & Co., spürt man automatisch mehr Leistung. Die Realität: Nur wenige Motoren können von höherer Oktanzahl (Benzin) oder Cetanzahl (Diesel) überhaupt nennenswert profitieren. Wenn Ihr Fahrzeug auf 95 Oktan Normalbenzin ausgelegt ist, bringt der 100-Oktan-Sprit kaum Mehr-Power. Unabhängige Tests (z.B. vom ADAC) ergaben Leistungssteigerungen von maximal 2–4 % – Werte, die im Alltag kaum spürbar sind. Auch der Verbrauch sinkt mit Premiumsprit nur minimal, oft innerhalb normaler Schwankungen. Ihr Motor „fühlt“ sich also meist nicht stärker an, Ihr Geldbeutel aber schon – wegen des höheren Preises pro Liter.

Wann lohnt Premium-Kraftstoff dennoch? Hochverdichtete Sportmotoren oder Fahrzeuge, deren Hersteller Super Plus explizit vorschreibt, können die höhere Klopffestigkeit wirklich in Performance umsetzen. Ebenso enthalten Premium-Kraftstoffe Additive, die Verschmutzungen lösen und Ablagerungen vorbeugen – das kommt der Motorgesundheit zugute. Doch: Diese Reinigungswirkung lässt sich auch günstiger erzielen, ohne bei jeder Tankfüllung den Aufpreis zu zahlen. Mit einem Kraftstoff-Additiv wie Longlife BENZIN Pro-Line oder Longlife DIESEL Pro-Line können Sie herkömmliches Benzin bzw. Diesel selbst in Premium-Qualität verwandeln. Diese Additive schützt Ihr Kraftstoffsystem vor Korrosion, hält Einspritzdüsen sauber und fördern eine effiziente Verbrennung – ganz ohne teuren Marken-Sprit. 

Mythos 2: Öl muss alle 10.000 km gewechselt werden

Moderne Öle, Fahrprofile und die Wahrheit dahinter

Vor 30 Jahren war es gängig, das Motoröl sehr häufig zu wechseln – eine pauschale Regel wie „alle 10.000 km oder jährlich“ stammt aus dieser Zeit. Heutige Realität: Moderne Motoröle und Motoren sind weitaus langlebiger. Die meisten Hersteller empfehlen Wechselintervalle von 15.000 bis 30.000 km oder alle 2 Jahre, teils sogar flexible Intervalle, die sich nach Fahrbedingungen richten. Ein stures 10.000-km-Limit ist also meistens überholt. Wichtig ist vielmehr Ihr Fahrprofil:

  • Kurzstrecken und Stadtverkehr: Hier altert das Öl schneller. Häufige Kaltstarts führen zu Kondenswasser und unverbranntem Kraftstoff im Öl. In diesem Fall kann ein früherer Wechsel (z.B. nach 10–15 Tsd. km) sinnvoll sein.
  • Langstrecken und Autobahn: Bei überwiegend langen Fahrten erreicht der Motor schnell Betriebstemperatur, und das Öl bleibt länger sauber. Hier dürfen Sie dem vom Bordcomputer bzw. Hersteller vorgegebenen längeren Intervall vertrauen (oft 20 Tsd. km und mehr).

Grundsätzlich gilt: Halten Sie sich an die Vorgaben des Herstellers. Moderne vollsynthetische Öle (sogenannte Longlife-Öle) behalten ihre Schmiereigenschaften lange bei. Ein unnötig früher Ölwechsel verschwendet Ressourcen und Geld, ohne dem Motor spürbar zu nützen. Umgekehrt sollten Vielfahrer und Besitzer von älteren Fahrzeugen das Öl nicht zu lange drin lassen – spätestens nach 2 Jahren oder bei Erreichen der Kilometergrenze sollte frisches Öl hinein, damit genügend Additive zur Schmierung und Reinigung vorhanden sind.

Die beste Lösung, um ein individuelles Ergebnis zu bekommen ist nach dem nächsten Ölwechsel alle 5000km eine Ölprobe machen zu lassen. So können Sie genau rausfinden, wann die Schmierfähigkeit bei Ihrem Motor, mit Ihrem Fahrprofil nachlässt und entsprechend für die Zukunft den Ölwechsel so einplanen. 

Mythos 3: Motor im Stand warmlaufen lassen schützt den Motor

Warum das Gegenteil der Fall ist

Ein Klassiker im Winter: „Lass den Motor erst mal im Leerlauf warm werden, bevor du losfährst – das schont den Motor.“ Leider falsch! Moderne Verbrennungsmotoren leiden sogar unter dieser Prozedur:

  • Erhöhter Verschleiß: Im Kaltstart läuft der Motor mit fetterem Gemisch und noch zähflüssigem Öl. Im Stand dauert es viel länger, bis Öltemperatur und Schmierung optimal sind. Die Warmlaufphase zieht sich, der Motor reibt länger ohne vollen Schutz – der Verschleiß steigt.
  • Kaum Wärmezuwachs: Nach mehreren Minuten Leerlauf ist der Motor noch fast kalt. Die Heizung bleibt lau, während Benzin oder Diesel sinnlos verbrannt werden. Sie gewinnen also nichts – außer höherem Kraftstoffverbrauch.
  • Schädlich für Umwelt (und Geldbeutel): Ein kalter Motor im Stand erzeugt einen Schwall unnötiger Abgase. In Deutschland ist das Warmlaufenlassen daher gesetzlich verboten. Wer erwischt wird, riskiert Bußgelder bis 80 €. Außerdem verschwendet man Kraftstoff (ca. 0,1 L in 5 Minuten Leerlauf), ohne vom Fleck zu kommen.

Die richtige Methode: Starten Sie das Auto und fahren Sie nach ca. 30 Sekunden zügig, aber mit niedriger Drehzahl los. So erreicht der Motor nach wenigen Kilometern seine Betriebstemperatur, das Öl schmiert optimal und auch Innenraum & Scheiben werden schneller warm. Moderne Fahrzeuge sind darauf ausgelegt – Leerlauf-Warmlaufen ist ein Relikt vergangener Tage und schadet mehr, als es nützt.

Mythos 4: Additive sind überflüssig – oder doch nicht?

Wissenschaftlich fundierte Aufklärung und Nutzen im Alltag

Viele Autofahrer halten Kraftstoff-Additive oder Öl-Additive für entbehrlich, weil „der Sprit hat doch schon Additive drin“ oder sie befürchten Hokuspokus. Die Wahrheit liegt in der Mitte: Hochwertige Additive können sehr wohl Nutzen bringen – aber man muss wissen, wofür und wie man sie einsetzt.

Tatsache: Jeder Marken-Kraftstoff enthält bereits Reinigungs- und Schutzadditive, aber nur in gewissen Mengen, damit sie allen Motoren bekommen. Wenn Ihr Motor bereits Ablagerungen angesetzt hat (z.B. verrußte Diesel-Injektoren oder verkokte Ventile), reichen die Standard-Additive oft nicht aus, um diese Rückstände zu entfernen. Hier kommen spezielle Zusatzmittel ins Spiel, die in höherer Konzentration Verschmutzungen lösen, Korrosion verhindern und die Verbrennung stabilisieren. Unabhängige Untersuchungen und Praxistests zeigen, dass solche Additive z.B. Rußbildung deutlich reduzieren, Einspritzdüsen sauber halten und sogar den Schadstoffausstoß senken können. Kurz gesagt: Additive sind kein Wundermittel, aber als vorbeugende Pflege oder zur Reinigung wirksam, wenn sie richtig angewendet werden.

Gerade Dieselfahrer profitieren oft von Additiven, da Dieselmotoren (insbesondere im Kurzstreckenbetrieb) zu Verstopfung von Partikelfiltern und Ablagerungen im System neigen. Ein gutes Diesel-Additiv hält den Kraftstoff stabil, bindet Wasser und sorgt für eine sauberere Verbrennung – das schont DPF (Partikelfilter), Einspritzanlage und Abgasrückführung. Ein Beispiel aus der Praxis ist Longlife DIESEL Pro-Line: Dieses konzentrierte Additiv reicht für 500 Liter Diesel und verwandelt normalen Diesel in einen wirkungsvollen Premium-Kraftstoff. Es entfernt Ablagerungen im gesamten Dieselsystem, schützt vor Rost und Verschleiß und reduziert die Rußbildung im Abgas. So beugen Sie teuren Reparaturen vor und erhalten die Effizienz Ihres Motors.

Übrigens: Nicht nur im Kraftstoff, auch im Motoröl erfüllen Additive wichtige Aufgaben (Schmierverstärker, Reinigungsmittel, etc.). Deshalb ist altes Öl problematisch – die Additive sind verbraucht. Hierauf haben wir in Mythos 2 schon hingewiesen.

Insgesamt gilt: Additive sind ein Werkzeug. Richtig eingesetzt können sie verschleißintensive Ablagerungen vermindern und Ihrem Fahrzeug zu längerem Leben verhelfen. Pauschal „überflüssig“ sind sie nicht und können den Verschleiß im Motor erheblich reduzieren – wohl aber kein Ersatz für regelmäßige Wartung.

Fazit: Fakten statt Stammtischwissen

Wie Sie Ihr Auto wirklich besser pflegen – ohne Mythen zu glauben

Auch wenn manch gut gemeinter Ratschlag aus dem Bekanntenkreis kommt – verlassen Sie sich lieber auf fundierte Fakten und die Vorgaben Ihres Herstellers. Die heutigen Autos sind High-Tech-Produkte, die am besten mit klar definierten Maßnahmen gepflegt werden. Wer auf Mythen hört, riskiert im schlimmsten Fall Schäden, im besten Fall Mehrkosten.

Zum Abschluss ein paar handfeste Tipps, mit denen Sie Ihr Auto besser pflegen – ganz ohne Mythenglauben:

  • Herstellerempfehlungen folgen: Halten Sie die vorgesehenen Wartungsintervalle ein und verwenden Sie die empfohlenen Öl- und Kraftstoffsorten. Die Ingenieure kennen ihr Fahrzeug am besten. Wichtig ist jedoch, dass die Herstellerempfehlungen für ein durchschnittliches Fahrprofil und eine Lebensdauer von ca. 150.000km bis 200.000 km gedacht sind. Weicht ihr Fahrprofil ab, oder möchten Sie Ihr Auto länger fahren, so ist eine Intensivere Wartung ratsam.
  • Hochwertige Produkte nutzen: Greifen Sie zu Qualitätsöl und -kraftstoff. Bei Bedarf können Additive gezielt unterstützen um Ihr Fahrzeug sauber zu halten.
  • Im Zweifel Experten fragen: Nutzen Sie Tests und Informationen seriöser Stellen (ADAC, Fachwerkstätten). So bleiben Sie auf dem neuesten Stand und können Mythen leichter als solche entlarven.

Mit gesundem Menschenverstand und verlässlichem Wissen tun Sie und Ihr Auto sich etwas Gutes. So fährt Ihr Gebrauchtwagen länger zuverlässig – und Ihr Geld ist dort investiert, wo es wirklich zählt. Bleiben Sie skeptisch gegenüber pauschalen Sprüchen, und informieren Sie sich lieber einmal mehr, zum Beispiel in unserem Magazin.

Neugierig auf mehr fundierte Tipps? Abonnieren Sie gerne unseren Newsletter, um regelmäßig Ratschläge rund um Autopflege und Wartung zu erhalten. 🚗🛠️